Ich konnte den neuesten Anker Beamer testen. Und was ist mein Urteil? Das Ding kann rocken – muss aber nicht…
Die Marke
Hinter „Nebula“ versteckt sich ANKER. Ein chinesischer Hersteller, den ich sonst nur durch den Astro-Beamer kenne oder aber durch Ladekabel & Powerbanks und ähnlichen. Die Powerbanks von Ihnen haben bis heute noch echt gute Dienste geleistet und das bei teilweise knapp 10 Jahren Nutzung. Daher, kann ich mit der Marke Anker bisher nur positive Dinge verknüpfen, wenngleich in den letzten Jahren auch hier der Preisanschub nicht halt gemacht hat und auch Anker Produkte durchaus teurer geworden sind.
Das Gerät & Handlichkeit
Mit einem Gewicht von 4,5 Kilogramm ist der Beamer tatsächlich recht schwer. Wer ihn kurzzeitig in einem Rucksack transportieren möchte, muss nicht nur das Gewicht tragen, sondern auch einen Rucksack besitzen, der die Maße 26x16x22 cm aufnehmen kann. Zufälligerweise wird auf der Shopseite eine attraktive Tragetasche angeboten, die jedoch mit 100€ meiner Meinung nach zu teuer ist. Der mobile Tragegriff macht die Option, den Beamer einfach mit einer Halterung an der Decke zu befestigen, zunichte. Ich hätte es bevorzugt, wenn der Griff abnehmbar wäre und unter ihm eine integrierte Halterung für eine Schraube vorhanden wäre. So wird mir Mobilität aufgezwungen, was für diejenigen ideal ist, die nach mobilen Geräten suchen.
Beim Thema Transport muss erwähnt werden, dass die Linse des Beamers so exponiert ist, dass sie beim mobilen Einsatz völlig ungeschützt bleibt. Dies erscheint mir für ein mobiles Gerät nicht ausreichend durchdacht. Zwar könnte ich mit einem 3D-Drucker eine Abdeckung herstellen, doch stellt sich die Frage, warum diese nicht standardmäßig beigelegt wird. Optisch ist das Gerät jedoch sehr ansprechend und kann besonders im beruflichen Kontext, wo ein Beamer benötigt wird, überzeugen.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör ist minimalistisch und beschränkt sich auf eine Fernbedienung sowie zwei Stromkabel. HDMI-Kabel sind nicht enthalten, was ich persönlich nicht problematisch finde, da ich dadurch meinen eigenen HDMI-Standard verwenden kann und bereits genügend Kabel besitze. Wer keine HDMI-Kabel hat, muss sich welche besorgen.
Die Fernbedienung unterstützt die „Google Sprachsteuerung“, die tadellos und schnell funktioniert. Es ist auch möglich, den Beamer über das Handy einzuschalten – eine praktische Funktion. Die beleuchtete Fernbedienung erleichtert die Bedienung im Dunkeln, sodass man nicht nach den Tasten suchen muss. Dank des eingebauten Google-Cast kann ich Inhalte direkt von meinem Handy auf den Beamer streamen, was reibungslos und ohne Probleme funktioniert.
Anschlüsse
Der Projektor verfügt über zwei HDMI-Anschlüsse, wobei einer davon auch ARC unterstützt, was tadellos funktioniert. Wenn die PS5 eingeschaltet wird, schaltet sich auch der Projektor ein – voilà. Zusätzlich gibt es einen AC-Anschluss für die Audioübertragung, womit ich den Sound an mein vertrautes 7.1 Soundsystem anschließen kann. Anders als sein Vorgängermodell sind 4K und Android direkt im Gerät integriert und nicht extern. Das ist fantastisch! Auch der HDMI-Anschluss wurde gegenüber dem Vorgängermodell aufgewertet und unterstützt nun HDMI2.1.
Bildqualität
Bevor ich auf die Bildqualität eingehe, möchte ich einige Dinge klarstellen. Ich verfüge über kein großes Testlabor oder einen XXL-Aufbau. Durch meine berufliche Erfahrung mit Projektoren bin ich mit verschiedenen Bildqualitäten vertraut. Diese sind jedoch subjektiv und andere könnten sie anders bewerten als ich. Hiermit teile ich lediglich meine persönliche Meinung – nicht mehr und nicht weniger.
Die Auflösung beträgt native 3.840 x 2.160 4K. Es handelt sich nicht um ein hochskaliertes 1920×1080 Bild, wie es oft fälschlicherweise als 4K beworben wird, besonders im Projektor-Markt. Das Bild hat sich automatisch an die Wand angepasst, was eine optimale und gerade Darstellung ermöglichte. Dies geschah bereits während der Einrichtung automatisch und passte perfekt (ein Video dazu folgt noch). Die Farben sind kräftig und lebendig, die Bilder gestochen scharf. Keine Blockeffekte oder sichtbare Pixel, sondern wirklich scharfe Darstellung. Unsere Wand ist mit Raufasertapete versehen, und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir eine zusätzliche Leinwand benötigen würden. Ja, das Bild ist so gut. Ich kann nur sagen: fantastisches Bild! Punkt.
Lautstärke Lüfter / Wärme
Man hört den Beamer – Ja. Aber ich hatte genug Beamer die erheblich lauter waren und auch erheblich mehr Wärme abgegeben haben. Beides ist hier der Fall. Er gibt wärme ab und ist zu hören. Aber auf einem Level, was ich so für ein Beamer absolut in Ordnung finde. Es stört einfach überhaupt nicht.
Preview-Test-Video
Eine kleine Preview, bevor das komplette Video an den Start geht kommt hier auch. So könnt ihr euch einmal selbst davon überzeugen.
Technische Daten
- Abmessungen und Gewicht
- Größe – 264 x 221 x 165 mm
- Gewicht – 4,5 Kilo
- Display
- Lichtquelle: Laser + LED
- Auflösung: 3840×2160
- Helligkeit: 1.800 ANSI-Lumen
- Farbraum: 123,3% Rec. 709
- Farbgenauigkeit: ΔE<1
- Lebensdauer der Lichtquelle: 30.000 Stunden
- Seitenverhältnis: 16:9
- Projektionsverhältnis: 1.2:1
- Offset: 100%
- Fokuseinstellung:: Automatisch / Manuell
- Projection Mode: Vorderseite / Rückseite / Vorderseite Decke / Rückseite Decke
- Trapezkorrektur: Automatisch (Vertikal ±40°), Automatisch (Horizontal ±30°)
- MEMC: Ja
- Schnittstellen: AC-IN, HDMI 2.1 (eARC), HDMI 2.1, USB-A, AUX
- Hardware
- CPU: Quad-Core ARM Cortex-A55
- GPU: ARM Mali-G52 MC1
- RAM / ROM: 2GB / 16GB
- Lautsprecher: 15W ×2 (unterstützt von Dolby Audio)
- Software
- OS: Betriebssystem: Google TV mit offiziellem Netflix
- Modes: Projektormodus / Bluetooth-Lautsprechermodus
- OTA: Unterstützt
- App Store: Unterstützt
Fazit
Das Google OS ist, wenn man ein Android Handy besitzt, super schnell mit seinem Account und seinen Apps gesynched. Der Ton ist für ein kleinen Beamer wirklich gut (natürlich kein 7.1. Surround Sound, aber wirklich gut genug). Das Bild, finde ich sehr gut. Die automatische Ausrichtung noch besser. Sowohl tagsüber als auch Abends / Nachts konnte das Bild im Vergleich zu 1080p Beamern aufwarten. Wer einen mobilen Beamer sucht oder für Camper oder für den Garten, den kann ich hier voll und ganz auf die sichere Seite wissen: wer das Gerät kauft, der macht wirklich nichts falsch! Von mir gibt es daher:
BEWERTUNG
95 / 100 Punkten
POSITIV
- Mobiler Beamer – Jetzt mit echtem 4K
- Google OS ist fix eingerichtet
- Das OS selbst ist flott im Beamer
- Bildqualität ist hervorragend, ABER…
- Preis / Leistung ist in Ordnung, ABER…
- Appstore bietet alles was das Android-Herz begehrt
- IEA 4.0 (Hindernisserkennun und Autofokus) funktionieren hervorragend
- 200 Zoll TV ist schon eine Ansage – und dann in der Qualität
NEGATIV
- Haltegriff ist fest und nicht lösbar
- Keine Option für Deckenhalterung
- Kein vorhandener Linsenschutz
- … ABER, kein HDR
- … ABER, zum Release gibt es einen Rabatt von 1.500€ auf 1.000€ – toll für alle Early Adopter, aber nun ja
- Keine Schnittstelle zu Apple
Hinweis an dieser Stelle und in eigener Sache:
Ich erhalte keinerlei Bezahlung oder Vergütung für diesen Test. Dieser Test basiert auf meinem Befinden und meiner subjektiven Wahrnehmung. Ich handle hier für mich nach bestem Wissen und Gewissen.